In Bayern werden Trachten getragen. Als Alltagskleidung sind sie zwar die Ausnahme, aber in Vereinen, zu festlichen Gelegenheiten, Familienfeiern oder Hochzeiten gibt es sie noch in großer Zahl. Die Motive, warum Trachten gefertigt und getragen werden, sind vielschichtig.
Die Kleidungsweise eines Menschen war stets beeinflusst von einer Fülle an Faktoren vom Alter und sozialen Status bis hin zu Moden und kulturellen Zeitströmungen. Trachten waren also zu keiner Zeit die ausschließliche, klar definierbare Kleidung einer bestimmten Region oder Epoche, sondern vollzogen einen kontinuierlichen Veränderungsprozess. Aus dieser kulturhistorischen Erkenntnis heraus verfolgt der Bayerische Landesverein für Heimatpflege einen offenen Ansatz der Trachtenpflege, der nicht eine Musealisierung oder Uniformierung anstrebt, sondern zur zeitgemäßen Weiterentwicklung anregt.
Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege erfüllt seinen Auftrag, die kulturgeschichtliche Vielfalt sowie die handwerkliche und ästhetische Qualität überlieferter Kleidungsformen auf verschiedenen Ebenen bewusst zu machen: Publikationen bieten grundlegende Informationen, Seminare vermitteln praktische Fertigkeiten in der Trachtenherstellung und der Trachtenmarkt in Greding ist jedes Jahr die zentrale Anlaufstelle für Trachteninteressierte aus ganz Deutschland.