Pressemitteilung: Alfred Ringler erhält Landeskundepreis
Bayerischer Landesverein für Heimatpflege zeichnet in Oberfranken den Rosenheimer Biologen aus
Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege hat den Landeskundepreis 2023 an Alfred Ringler verliehen. Der Biologe und Ökologe wurde für sein Lebenswerk für den Schutz und Erhalt von Natur und Landschaft in Bayern und darüber hinaus ausgezeichnet.
Der mit 3000 Euro dotierte Preis würdigt seit 2005 im zweijährigen Turnus herausragende Leistungen, die der Erforschung und Wahrung des natürlichen und kulturellen Erbes in Bayern dienen. Bei einem Festakt im Rahmen der Tagung „Zukunft Landschaft“ im oberfränkischen Selbitz nahm Ringler, Jahrgang 1946, die renommierte Ehrung entgegen und dankte mit einem begeisternden Vortrag über Vor- und Nachteile der Veränderung von Kulturlandschaft. Das Preisgeld werde er wohl in eine Publikation über die Kulturlandschaft der ehemaligen DDR investieren, sagte er.
„Heuer ehren wir eine Person für ihr Lebenswerk, die ganz wunderbar die Kriterien unseres Arbeitskreises erfüllt: Hervorragende Kenntnis und Vermittlung der Landschaften Bayerns und ihrer Veränderung, einschließlich ihrer Gefährdung, sinnvolle Vorschläge zum Umgang mit den Problemen und eine gedankliche Basis an der Schnittstelle zwischen Natur und Kultur“, sagte Prof. Dr. Thomas Gunzelmann, Vorsitzender des Arbeitskreises und Referatsleiter am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in seiner Laudatio.
Ringler betonte immer, dass einzigartige Kulturlandschaften nur erhalten werden können, wenn Landwirte und Naturschützer aufeinander zugehen. „Diese Weitsicht, der sorgfältige Blick auf die Geschichte der Landschaften sowie die sachliche und erfrischend unideologische Herangehensweise an seine Forschungsfelder machen Alfred Ringler zu einem besonderen Naturschützer und zu einem Vorbild für die bayerische Heimatpflege“, sagte Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Landesvereins für Heimatpflege. Ringler habe im Laufe der Jahrzehnte seine Sichtweise Blick auf Kulturlandschaften immer wieder überdacht und gegebenenfalls neu ausgerichtet. Er könne eigene Auffassungen revidieren. „Es gibt in diesem Jahr keinen besseren Landeskundepreisträger“, sagte Neumaier.
Alfred Ringler widmete sich seit seiner Kindheit der Natur und den Landschaften Bayerns. Schon im Alter von drei Jahren gewann er einen Preis für das Erkennen von Vogelarten, die er zeichnete, weil er noch nicht schreiben konnte. Er studierte von 1967 bis ´71 Biologie in München und war unter anderem von 1973 bis ´95 Projektleiter am Alpeninstitut für Umweltforschung und Entwicklungsplanung in München. Zu seinen herausragenden Leistungen zählt das „Landschaftspflegekonzept Bayern“, eine umfassende Konzeption zur Entwicklung der bayerischen Kulturlandschaft und ihrer typischen Lebensräume. „Diese riesige Forschungs-, Planungs- und Vermittlungsarbeit für ganz Bayern wäre allein schon einen Landeskundepreis wert, aber Alfred Ringler ließ es dabei nicht bewenden. Zwei weitere Lebensräume ließen ihn nie los: Die Moore, mit denen – beziehungsweise mit deren Veränderung – er aufgewachsen ist, und die Almen und Bergwiesen“, sagte Prof. Dr. Gunzelmann.
Hintergrund:
Die Verleihung fand im Rahmen der Tagungsreihe „Zukunft Landschaft“ statt, die dieses Jahr unter dem Motto „Klima, Landschaft und Energie“ stand. Veranstalter der vom 28.9.-29.9.23 in Selbitz durchgeführten Tagung war die Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) in Kooperation mit Landesverein und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.
Ansprechpartner:
Pierre Borsdorf
pierre.borsdorf@heimat-bayern.de
Tel. 089 286629-18