Pressemitteilung: Landesverein für Heimatpflege nimmt zur Energiewende Stellung

Sonne, Wind und Bayern

In der Energiewende wird immer noch viel zu wenig über Energieeffizienz und Energieersparnis geredet.

Für Windenergieanlagen braucht es eine flexiblere Genehmigungsplanung. Und für alle Regionen Bayerns braucht es eine Landes- und Regionalplanung, die beim Ausbau erneuerbarer Energien sachgerecht und nachvollziehbar Flächenpotenziale analysiert.

Das neue Positionspapier zum Ausbau der erneuerbaren Energien, das der Bayerische Landesverein für Heimatpflege nach mehr als zehn Jahren am Dienstag veröffentlicht hat, enthält zahlreiche Anregungen und Forderungen zur Energiepolitik. Grundsätzlich wollen die Heimatpfleger baukulturelle und kulturlandschaftliche Belange stärker eingebunden und differenziert betrachtet sehen.

„Mit diesem Positionspapier rücken wir von früheren Forderungen wie der 10-H-Regelung ab und sprechen uns für einen Umbau der Energieerzeugung aus, der klaren Regeln folgt“, sagt Dr. Olaf Heinrich, der Vorsitzende des Landesvereins. Es gelte, den Wandel behutsam zu gestalten. Beim Thema Energieersparnis legt der Landesverein vor allem auf den Erhalt vorhandener Bausubstanz wert. „Deutlich mehr als die Hälfte des Abfallaufkommens besteht immer noch aus Bauschutt“, sagt Dr. Heinrich, „wenn wir die Emissionen von Treibhausgas mindern wollen, müssen wir anders bauen: umbauen statt abreißen und neu bauen.“

Das Positionspapier wurde vom Vorstand des Landesvereins beschlossen. Dem neunköpfigen Gremium gehören Fachleute wie beispielsweise Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, der vielfach preisgekrönte Architektur-Professor Florian Nagler und der ehemalige Präsident des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofes Stephan Kersten sowie die Präsidentin der Uni Augsburg Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel an.

Der Klimawandel erfordere eine gänzlich neue Denkweise über die Produktion und den Verbrauch von Energie, sagt Dr. Olaf Heinrich. Dieser Umstand komme in dem neuen Positionspapier zum Tragen. Als Heimatpfleger stelle man sich keineswegs grundsätzlich gegen notwendige Veränderungen und Anpassungen. Allerdings gelte es, für die einzelnen Energieformen die jeweils besten Standorte zu finden und kulturelle Belange so weit wie möglich zu berücksichtigen.

Für Solarstrom aus Photovoltaik-Anlagen seien Gegenden mit mehr Sonnenschein geeigneter als Gegenden mit weniger Sonnenschein. Genauso verhalte es sich mit der Windenergie. Die Festlegung starrer Flächenvorgaben für die Nutzung von Windenergie sei daher „weder sinnvoll noch sachgerecht“, so Heinrich.

Bei Windenergieanlagen ab einer Höhe von 160 Metern werden demnach vor allem große Gebiete in Nordbayern wirtschaftlich tragfähig und können hinreichend hohe Standorterträge liefern. Dies ist auch aus den beigefügten Karten ersichtlich.

Das vollständige Positionspapier finden Sie im Internet unter: BLfH_Positionspapier Ausbau der erneuerbaren Energien in Bayern_2022-07-29_final.pdf (heimat-bayern.de)

Für ein Interview steht der Vorsitzende, Dr. Olaf Heinrich, gerne bereit.

 

Hintergrund

Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege e.V. ist seit seiner Gründung im Jahr 1902 bemüht, sichtbare Werte des natürlichen und gebauten Erbes zu bewahren und für die Zukunft weiterzuentwickeln – ohne die Vergangenheit zu verklären, sondern mit dem Wissen um gewachsene Siedlungen. Darüber hinaus steht auch der angemessene und in die Zukunft gerichtete Umgang mit der Landschaft im Fokus.

Ansprechpartnerin

Dr. Daniela Sandner

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Tel. 089 286629-24 oder 0160 6406538

www.heimat-bayern.de

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