Neue Namen für Bayerns Straßen und Plätze

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Wegbereiter der Demokratie – Landesverein für Heimatpflege ruft zu Mitmachaktion auf und sammelt Vorschläge

Der Landesverein für Heimatpflege will eine Positiv-Liste mit Vorschlägen von Vorbildern aus der jüngeren bayerischen Demokratie-Geschichte für die Benennung von Straßen, Plätzen und Schulen erarbeiten.

Dazu ruft er Bürgerinnen und Bürger auf, Namenspaten für Straßennamen in Bayern vorzuschlagen. Dabei soll es sich um Frauen und Männer handeln, die sich um die Demokratie in Bayern verdient gemacht haben.

Häufig gibt es Streit um Straßennamen, weil bekannt geworden ist, dass die Namensgeber eine problematische Biografie haben“, sagt Dr. Olaf Heinrich, der Vorsitzende des Landesvereins. „Es gibt in unserer Geschichte herausragende Frauen und Männer, die vorbildlich für unsere Demokratie und für unser Land wirkten. Sie wollen wir mit unserer Aktion finden.“ Landesvereins-Geschäftsführer Dr. Rudolf Neumaier konnte für die Prüfung der Vorschläge drei namhafte Geschichtswissenschaftler gewinnen: „Mit dieser Fachjury erarbeiten wir eine Positiv-Liste. Damit lassen sich viele Auseinandersetzungen in Zukunft hoffentlich vermeiden. Straßen, Plätze und Schulen eignen sich bestens, um an Vorbilder zu erinnern. Als Vorschläge bei diesem allgemeinen Brainstorming sind beileibe nicht nur Politiker möglich, sondern zum Beispiel auch Künstler, Wissenschaftlerinnen und Journalisten können sich um die Demokratie in Bayern verdient gemacht haben. Selbstverständlich gehören dazu Personen aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Mit seiner Mitmachaktion, die bis 31. März 2026 läuft, hat der Landesverein Preise ausgeschrieben: Wer Vorschläge einreicht, kann in einem Losverfahren Wochenend-Reisen gewinnen.

Die Fach-Jury setzt sich zusammen aus Prof. Dr. Ferdinand Kramer, Prof. Dr. Bernhard Löffler, Prof. Dr. Martina Steber.

Prof. Dr. Martina Steber, Stellvertretende Direktorin des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin und Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Augsburg: „Straßennamen sind wie ein Geschichtsbuch, über das sich Städte und Gemeinden über das, was sie ausmacht, und über ihre Werte verständigen. Die Geschichte der Demokratie gehört ganz wesentlich dazu. Die Mitmach-Aktion trägt dazu bei, den Beitrag einzelner Persönlichkeiten zur Geschichte der Demokratie in Bayern zu erinnern und durch die Auseinandersetzung mit ihren Lebenswegen vergangene Entwürfe demokratischer Gesellschaften kennenzulernen.“

Prof. Dr. Ferdinand Kramer, Vorsitzender der Kommission für bayerische Landesgeschichte an der bayerischen Akademie der Wissenschaften u.a.: „Es gibt viele Menschen zu entdecken, die mit Engagement und Beharrlichkeit Positives in das demokratische Gemeinwesen vor Ort oder für das ganze Land eingebracht haben.“

Prof. Dr. Bernhard Löffler, Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte an der Universität Regensburg: „Ich bin gespannt auf die Ideen, die bei dieser Mitmachaktion eingesendet werden. Wenn wir Straßen oder Schulen nach historischen Personen benennen, werden sie zu Orten unserer oft sehr kontrovers diskutierten Erinnerungskultur. Entsprechend behutsam muss man vorgehen. Ich begrüße die Aktion des Landesvereins.

Unter den Einsendern werden insgesamt neun Wochenenden (zwei Übernachtungen mit Frühstück für zwei Personen) in Orten verlost, die der bayerische Landtag zu „Orten der Demokratie“ ernannt hat: Bamberg, Regensburg, Herrenchiemsee. Alle Einsender erhalten eine Sonderausgabe der Zeitschrift „MUH“, die der Landesverein im kommenden Jahr zum 80. Jubiläum der Bayerischen Verfassung mitherausgeben will.

Seine Mitmach-Aktion veranstaltet der Landesverein mit Unterstützung der Rosner & Seidl Stiftung, München.

Zum Download der PDF des Vorschlag-Formulars: >> Vorschlag-Formular

Ansprechpartner im Landesverein:

Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer
Tel. 089 286629-0
info@heimat-bayern.de

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