Hier finden Sie eine reichhaltige Sammlung von Liedern, Noten und Tanzblättern aus der Volksmusik – alles bereit zum Download! Egal, ob Sie nach traditionellen Melodien, stimmungsvollen Liedern oder inspirierenden Tanzstücken suchen, unser Archiv hält für jeden Geschmack etwas bereit. Stöbern Sie durch die vielfältigen Angebote und lassen Sie sich von der Fülle an Klängen und Rhythmen begeistern.
Vorgesungen von Johann Sporer aus Furth im Wald. Sporer stammt aus Vollmau im Böhmerwald. Aufgezeichnet durch Wolfgang A. Mayer 1969.
Die ersten beiden Verse gesungen von Wirtshausgästen in Öd am 23.03.1988; Vers 3 nach üblicher Singpraxis ergänzt. Aufgezeichnet von Evi Strehl.
Aufgezeichnet durch Günther Kapfhammer von den Gebrüdern Wittmann (Rettenbach): Vom alten Loderbauer, vom alten Bäckerbauer und vom Bäckerbauer Michl von Klinglbach, 1963/64.
Zurechtgesungen von Wolfgang A. Mayer.
Elfriede Pollety schreibt dazu in einem Brief an Ernst Schusser: „Lieblingsweihnachtslied meiner Kindertage in Altötting. Nach Auskunft meiner älteren Geschwister wurde es schon unterm Krieg und die Jahre danach in der Pfarrkirche in Altötting von den Kindern bei den Rorateämtern gesungen. Dazu hat man eigens ein Harmonium unter die Kanzel gestellt. Eingelernt bzw. auf bildchengroße Zettel gedruckt hat es wohl der damalige Kooperator Joseph Hohenester (später Stadtpfarrer in Burghausen). Er hat es der Überlieferung nach aus dem Bayerischen Wald mitgebracht.“ Im Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern befinden sich hauptsächlich mündlich überlieferte Fassungen dieses herrlich naiven Kinderliedes zum großen Weihnachts-geschehen, vornehmlich aus den Landkreisen Altötting und Mühldorf. Für die Kindergarten- und Schularbeit, für das adventliche Singen zuhause und bei öffentlichen Feiern wurde es festgehalten auf handschriftlichen oder getippten Handzetteln, Matritzen und Kopien. Auf eine Leserbefra-gung in den „Informationen aus dem Volksmusikarchiv“ (Bezirk Oberbayern, 2008) gingen zahlreiche Meldungen ein, wonach das Lied im Kindergarten oder in der Schule gelernt wurde, zum Teil mit kleinen szenischen Beigaben. Der früheste Beleg findet sich in der „Liederhandschrift Ludwig Maierhofer, Forstkastl (ca. 1932, Lkrs. Altötting). Es ist wohl besonders nach dem Zweiten Weltkrieg sehr bekannt gewesen (Eva Bruckner in Mangfallbote 18. 11. 2011).
Der Musikwissenschaftler Konrad Ruhland bezeichnet dieses Lied im Vorwort seiner Ausgabe voller Begeisterung als ein „Juwel“, weil es die sieben O-Antiphonen der letzten Adventswoche aufgreift. Antiphon bezeichnet im Gregorianischen Choral einen Refrain, der Verse eines Psalms einrahmt. In den letzten sieben Tagen des Advents, vom 17. bis 23. Dezember, finden die O-Antiphone – so benannt, weil sie alle mit der Anrufung „O“ beginnen – ihren Platz beim Magnificat in der Vesper des Stundengebets oder als Ruf vor dem Evangelium in der katholischen Messe des jeweiligen Tages. Die bildhaften Anrufungen greifen sieben verschiedene Hoffnungsvorstellungen aus dem Alten Testament auf. Sie bringen die Erwartung der Geburt Christi und die Sehnsucht auf endgültige Erlösung am „Jüngsten Tag“ zum Ausdruck. Sie preisen das ersehnte Wirken des erwarteten Messias und münden in den Ruf „Komm!“
Das Fest Mariä Verkündigung, das man seit 1969 offiziell als „Verkündigung des Herrn“ bezeichnet, wird seit dem 6. Jahrhundert am 25. März gefeiert, also genau neun Monate vor der Geburt Christi. Trotz dieses Termins im Frühling ist die Verkündigung – der Besuch des Engels Gabriel bei Maria und seine Botschaft von der wundersamen Empfängnis Jesu – eng mit dem Weihnachtsfest verbunden. So werden auch die Verkündigungslieder den Liedern im Weihnachtskreis zugerechnet.
Robert Link schreibt dazu: „Dieses Nikolaus-Lied habe ich 1933 aufgeschrieben, wo es mir Schulkinder in ihrem Übermut auf der Straße laut plärrend in ihrer Art ‚gesungen‘ haben. Die zweite Stimme ist ergänzt“. Am Vorabend des 6. Dezember kommt der Heilige Nikolaus, der „Niklo“ in die Häuser, im roten Mantel, mit Bischofs-Mütze, Bischofs-Stab und goldenem Buch. Adolf Eichenseer schreibt dazu: „Ihn begleitet aber ein polternder, kettenrasselnder Knecht Rupprecht oder Krampus, dessen bekannte Funktion es ist, die Kinder für alle Schandtaten des Jahres mit der Rute zu strafen oder sie gar in den mitgebrachten Sack zu stecken, sie fortzubringen und in einem Teich zu ertränken. Bei diesem Strafvollzug geht der Krampus nach wie vor keineswegs zimperlich vor, so dass er auch von den größeren Kindern noch ziemlich gefürchtet wird.“ (Aus: Erika Eichenseer, Adolf J. Eichenseer, Hrsg.: Oberpfälzer Weihnacht. Ein Hausbuch von Kathrein bis Drei Kine. Mittelbayerische Druckerei- und Verlagsgesellschaft mbH, Regensburg 1978, S. 96.). Nicht selten auch streiften gar Scharen von „wilden“ Nikoläusen lärmend durch die Dorfstraßen: „Angetan mit schwarzen oder roten Mänteln mit Pelzkrägen, Larve oder Strumpf über dem Gesicht, langen Bärten und Stecken, mit Stricken oder Viehketten gegürtet, scheuchen sie Kinder auf und verbreiten überall, wo sie auftauchen, Angst und Schrecken“ (Eichenseer, ebenda). In einigen Gäubodendörfern führte dies in den 1990er Jahren mitunter zu regelrechten Raufhändeln zwischen rivalisierenden Gruppen. Die Gesellschaft hat sich sehr gewandelt, man will seine Kinder heute nicht mehr ängstigen und schrecken. So hat sich auch der Brauch des Nikolaus-Besuchs mittlerweile sehr verändert. Es ist kein strafender Nikolaus mehr, der die Kinder in Angst und Schrecken versetzt, wenngleich sein Besuch immer noch Respekt einflößt. Eltern können des Besuch des Nikolaus im Pfarrbüro oder bei katholischen Jugendgruppen in Auftrag geben. Diesen bereiten sie mithilfe eines hinterlegten Geschenke-Sackerls und einem Zettel über die zu lobenden Verhaltensweisen und auszusprechenden Ermahnungen vor. Vielfach wird dieser familiäre Brauch aber in Kindergärten und Grundschulklassen vorweggenommen, und selbst Tage nach dem eigentlichen Termin tritt bei vereinsinternen Feierlichkeiten der Nikolaus auf, der den Mitgliedern scherzhaft und in Reimform die Leviten liest und die Anwesenden mit einem gefüllten Sackerl beschenkt. Eine inflationäre Entwicklung, die den Brauch seines einstigen Zaubers beraubt.
Augustin Holler zählte zu den wichtigsten Komponisten aus den Reihen der Münchener Stadtmusikanten. 1744 in Rothenstadt bei Weiden als Sohn eines Nagelschmiedmeisters geboren, besuchte er wahrscheinlich das benediktinische Gymnasium in Freising. 1773 wurde er in die Zunft der Stadtmusiker aufgenommen. Mehr als vierzig Jahre wirkte er hier, zuletzt als Stadtmusikmeister. Aus dem reichen Schaffen Hollers sind mehr als 120 Kompositionen erhalten geblieben. Die Stadtmusiker waren die Vertreter volkstümlichen Musizierens in den Städten schlechthin. Sie musizierten bei Hochzeiten und Jubiläen, bestritten einen großen Teil der Kirchenmusik, veranstalteten nächtliche Serenadenkonzerte auf den Straßen und Plätzen und besorgten nicht zuletzt die Tanzmusik in den Wirtshäusern der Stadt. Augustin Holler pflegte vor allem die der Volksmusik nahestehenden kleineren Formen.
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