Das Miteinander in Bayern ist bunt und rege. Ein fein gefügtes Mosaik aus Bräuchen, Trachten und Dialekten, je nach Region ein bisschen anders gefärbt, hält Bayern zusammen. Sie sind wandelfähige Kommunikationsformen, mit denen sich Heimat nach innen und nach außen mitteilt. Der Maibaum und die Hirschlederne, das Zoigl-Bier und das Dirndl, der Rossmarkt und der Janker verbinden Generationen und spiegeln die kulturelle Vielfalt Bayerns ebenso wider wie die Dialekte. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege trägt dazu bei, dass diese wertvollen Kulturgüter lebendig bleiben und sich in der heutigen Zeit weiterentwickeln.
Kirchweih ist nicht gleich Kirchweih. Wie war es eigentlich früher? Und wie ist es heute? Bräuche verändern und unterscheiden sich. Das Brauchwiki sammelt und beschreibt bayerische Bräuche und ihren Wandel. Besucherinnen und Besucher der Internetseite können eigene Bräuche in Text, Bild oder Video hinzufügen. Eine Redaktion ergänzt die Inhalte und „Dr. Brauch“ beantwortet Fragen.
Bräuche geben dem Leben einen Rhythmus und heben es aus der Monotonie des Alltags heraus. Durch gemeinschaftliches Handeln und Erleben akzentuieren sie besondere Momente zwischen Neujahr und Silvester, zwischen Geburt und Tod. Sie schaffen soziale Bindung, gesellschaftliche Orientierung, regionale Identität.
Bräuche kommen und gehen, ändern sich und werden neu erfunden. Sie sind nicht statisch, sondern passen sich dem Leben an. Die Heimatpflege macht Herkunft, Sinn und Wert von Bräuchen bewusst, schärft aber auch den Blick, um Bräuche zeitgemäß einzuordnen.
Tracht ist ein Stück Heimat zum Anziehen. Stoffe und Schnitte, Schuhe und Accessoires vermitteln Identität und Zusammengehörigkeit. Früher zeigten sie auch Herkunft und Status an. Trachten sind aber auch Mode, sie gehen schon immer mit der Zeit. Das Dirndl aus der Gebirgstracht trat schon vor rund 100 Jahren den Siegeszug durch Bayern an. Und der letzte Schrei bei Hofe fand sich oft zeitversetzt im Gewand der Bevölkerung wieder. Trachten waren nie gleichförmige Kleidung einer bestimmten Region oder Epoche, sondern veränderten sich kontinuierlich.
Die Tracht soll nicht als Museumsstück oder Uniform enden, sondern weiterleben. Sie ist ein Kleidungsstil, der sich frei auf der Basis von Tradition fortentwickelt. Deshalb verfolgt der Bayerische Landesverein für Heimatpflege einen offenen Ansatz der Trachtenpflege. In Seminaren und beim Gredinger Trachtenmarkt vermittelt er sachkundige Informationen, handwerkliche Qualitäten und praktische Fertigkeiten.
Heimat zum Mitnehmen: Egal, wo man hingeht – die Sprache ist dabei. Die bairischen, schwäbischen und fränkischen Dialekte gehören zur bayerischen Identität. Nicht standardisiert, aber auch nicht ohne Regeln prägen sie mit ihren Eigenheiten die Ausdrucksweise der Menschen. Wie man was wo sagt, unterscheidet sich nicht nur von Region zu Region, sondern manchmal von Dorf zu Dorf. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege kümmert sich seit mehr als 100 Jahren um die Pflege der Sprachkultur in Mundart, Literatur und Amateurtheater.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bot der Verein Mundartautoren ein Forum für ihre Gedichte und Geschichten. Ab den 1970er Jahren richtete er den Fokus auf die Laienbühnen. Heute berät er vor allem bei individuellen Anfragen und vermittelt Dialekte in den Medien.
Deutschlands größte und renommierteste Trachten-Fachmesse findet jedes Jahr im September auf dem Marktplatz in Greding, Mittelfranken, statt. Mit rund 100 Ausstellern und mehreren Tausend Besuchern aus dem In- und Ausland ist der Gredinger Trachtenmarkt eine wichtige Anlaufstelle für Trachtenliebhaber. Neben einem breiten Angebot an Kleidungsstücken bietet der Markt auch Workshops, Vorführungen und Fachvorträge zu Trachtenpflege und Handwerkstechniken. Präsentationen auf der Bühne, Musik und Unterhaltung runden das zweitägige Programm ab.
Mundartforscher, Professor für Dialektologie und Experte für bairisches Deutsch Zeitungen feiern den Sprachwissenschaftler Ludwig Zehetner
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