Ich bin kein studierter Musiker!

Was ich weiß und was ich kann, habe ich mir durch Talent und Fleiß und durch die Liebe zur Musik erworben. Mit 15 Jahren erlernte ich das Orgelspiel und war 35 Jahre Organist in unserer kleinen Filialkirche. Die Gründung eines Chores war sozusagen vorprogrammiert. In verschiedenen Seminaren auf geistlicher und weltlicher Ebene konnte ich Literatur und musikalische Erfahrung sammeln. Nach meiner Wehrdienstzeit lernte ich beim Staudinger Sepp in Hengersberg Zither. Dieser stand in regem Briefaustausch mit Wastl Fanderl. Von da an war die Sänger- und Musikantenzeitung meine Lieblingslektüre. Durch den Bestand vom Staudinger Sepp konnte ich Aufsätze u.a. vom Neumüller Wolfi, Kaspar Gerg und vieler weiterer Könner ihres Fachs 20 Jahre zurück nachlesen. Die Fachzeitschrift war auch eine Fundgrube für gut notierte Musikstücke.

Meinen Musikhunger wollte ich unbedingt an junge Musikanten weitergeben. Es ist mir zurückblickend sehr gut gelungen. Beim Volksmusikwettbewerb „Marktler Gambs“ erspielte ich mit meinen zwei damals 10- und 12-jährigen Schülern sozusagen als Doppelehrung zusammen mit dem Harfen-Duo Rasch aus Unterneukirchen den ersten Preis in Marktl am Inn. Auf Einladung vom Schötz Franz und Wax Hans durfte ich meine Erfahrungen u.a. als Referent in Windisch-Eschenbach, in Schweiklberg und Windberg einbringen. Für die Trachtler war es das Weiterbildungsseminar auf dem Kerschbaum für die Trachtler-Jugend. Als besondere Ehre empfand ich die Einladung zum Arbeitskreis „Zwieseler Fink“, was ich als Höhepunkt und als Auszeichnung für meine intensive Beschäftigung mit der bayerischen Volksmusik empfand.

Viele gute Musiker und Musikanten waren mir Quelle und Inspiration. Als Beispiel möchte ich das Gruppenspiel mit der "Häuslmo-Musi" benennen, bei der ich 10 Jahre lang die Begleitgitarre spielen durfte.

Ich liebe es, den bestmöglichen Klang aus der Zither und aus der Gitarre herauszuholen. Bei der Zither z.B. durch selbst gefertigte Ringe, bei der Gitarre durch sorgfältige Nagelpflege und mit der passenden Anschlagtechnik und vieles mehr. Gerne improvisiere ich mit der Zither und freue mich über Melodien und Arrangements, die sich daraus entwickeln. Ich mag gerne Begleitung die der Melodie dient, sie stützt und sie strahlen läßt. Mit der Konzert- und mit der Kontra-Gitarre.

Das eigene Ensemble-Spiel und die Weitergabe meiner Erfahrung an bestehende Gruppen ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Auch die Begleitung von Gesangsgruppen macht mir Freude. Zusammenfassend möchte ich bemerken, dass die Musik mein Leben sehr bereichert hat. Für erlebte Sternstunden bin ich allen Musikant:innen, die ich auf meinem musikalischen Lebensweg kennenlernen durfte unendlich dankbar.

Das Zusammenspiel in der "Michaeli-Musik"mit meiner Tochter Karin, die exzellent Geige spielt und unserer lieben Freundin Ursula Zeitzler mit ihrer Zauberflöte möchte ich hier erwähnen. Ebenso den in Erfüllung gegangenen Herzenswunsch, eine Zithermusik mit Kontragitarre zu haben: Karl Leidl, Benedikt Guterl und Annette Klein auf „harten“ Zithern, die ich mit der Kontra-Gitarre begleiten darf: Die „Zierberg-Zithermusi“.  Als eine überraschende Zufallsbesetzung  hat sich das "Trio Schneider/Guterl" gegründet: Karin auf der Geige, Benedikt Guterl mit der Steirischen und dem Akkordeon, welche er meisterhaft von Bettina Scholz in Dösingeried  gelernt hat und ich mit der Konzert- und Kontra-Gitarre. Neuerdings sind wir auf den Spuren des legendären "Further Trios" unterwegs. Mit dem Wohlwollen des Zithervirtuosen Christoph Schwarzer, der uns freundlicherweise mit Noten und Aufnahmen des"Further Trios"versorgt hat. Wir verneigen uns vor dem Geiger Jaroslav Lucak, vor dem Ausnahmezitherspieler Christoph Schwarzer und vor dem wunderbaren Kontragitarristen Herbert Wirrer und deren erfrischenden Arrangements. Alle drei sind Vorbilder auf höchstem Niveau.

Mit musikantischen Grüßen

Herzlichst Euer

Michael Schneider