Die Neue Bücherei in Gundelsheim, das Seminar- und Bildungshaus der KZ Gedenkstätte Flossenbürg sowie WERK3 im Werksviertel München werden für ihren vorbildlichen Umgang mit bestehender Bausubstanz in Bayern ausgezeichnet. Anerkennungen gehen an neun weitere Projekte. WERK3 erhält zusätzlich den Bayerischen Staatspreis für Bauen im Bestand 2021.
Bis zum Schluss war es spannend, wer in dem mehrstufigen Verfahren die Jury überzeugen konnte. Am 29. Juli 2021 wurden im Haus der Architektur in München die Gewinnerinnen und Gewinner des Preises für „Bauen im Bestand 2021“ via Live-Stream bekanntgegeben und von Kammerpräsidentin Prof. Lydia Haack sowie Ministerialdirigent Dr. Rolf-Dieter Jungk, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, persönlich ausgezeichnet.
Den Preis lobt die Bayerische Architektenkammer unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und in Kooperation mit der Bundesstiftung Baukultur zum zweiten Mal aus. Ausgezeichnet werden Werke, Bauherrinnen und Bauherren sowie Planerinnen und Planer, die mit zukunftsweisenden architektonischen Konzepten sowohl die Geschichte des Bestands wie auch deren graue Energie in besonderem Maße berücksichtigen und sich damit um einen vorbildlichen Umgang mit bestehender Bausubstanz verdient gemacht haben. Ein Preisträger-Projekt wird von der Bayerischen Staatsregierung zusätzlich mit dem Bayerischen Staatspreis für Bauen im Bestand 2021 geehrt.
„Die eingereichten Projekte zeigen, wie vielfältig und innovativ Bauen im Bestand in Bayern sein kann. Sie zeigen auch, wie leistungsstark unser Berufstand auf diesem Gebiet ist und welche hervorragenden Ergebnisse gemeinsam mit mutigen Bauherrinnen und Bauherren möglich sind.
Alle heute ausgezeichneten Projekte haben sich beispielhaft mit bestehender, ortsbildprägender Bausubstanz auseinandergesetzt. Sie haben Charakteristika der örtlichen Siedlungsstruktur zu neuem Leben erweckt und Altes davor bewahrt, in Vergessenheit zu geraten und damit für nachfolgende Generationen ein Stück Tradition und Heimatgeschichte bewahrt.“ so Prof. Lydia Haack, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer, anlässlich der Preisverleihung.
Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler, der eine Video-Botschaft an die Teilnehmenden richtete, betonte: „Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen vorbildliche Lösungen im Bereich der Erschließung von Wohnraum, des nachhaltigen Bauens und zur Bewältigung des Klimawandels. Alle Nominierten haben historische Gebäude an die Ansprüche unserer modernen Gesellschaft angepasst und sie so in die Zukunft geführt. Dabei zollen ihre Projekte dem Ursprung und der Geschichte dieser Bauten den verdienten Respekt. Dafür möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen. Allen Preisträgerinnen und Preisträgern gratuliere ich sehr herzlich zu den verdienten Auszeichnungen.“
Die Preise für „Bauen im Bestand“ sowie Anerkennungen werden in drei Kategorien verliehen. In die Kategorie 1 fallen Gebäude, die ursprünglich vor 1900 errichtet wurden,
Kategorie 2 berücksichtigt Gebäude, die zwischen 1900 und 1945 entstanden sind und Kategorie 3 solche, die aus den Jahren 1945 bis 1985 stammen.
Alle Gebäude wurden in den letzten fünf Jahren saniert bzw. umgebaut. Die Gebäude können unter Denkmalschutz stehen, müssen es aber nicht. Die Preise sind mit jeweils 6.000 € dotiert, die Anerkennungen mit 1.250 €. Die Preisträger-Projekte sind künftig an der im Rahmen der Preisverleihung übergebenen Plakette mit der Aufschrift „Preis Bauen im Bestand“ öffentlich zu erkennen.
Weitere Informationen zu allen ausgezeichneten und anerkannten Gebäuden erhalten Sie hier.