Pressemitteilung: Landesverein stellt auch für 2025 wieder „Abriss des Jahres“ zur Wahl

Ein Bagger bricht ein altes drestöckiges Haus aus Backstien ab.

Hier finden Sie die Abstimmungsseite mit Formular.

 

Aktionszeitraum vom 29. Dezember 2025 bis einschließlich 11. Januar 2026

Historische Gasthöfe, Wohnhäuser oder Kirchen vergangener Jahrzehnte: Auch im Jahr 2025 macht der Bayerische Landesverein für Heimatpflege mit seiner Aktion „Abriss des Jahres“ auf den fortschreitenden Verlust von Baukultur in Bayern aufmerksam. Zwölf besonders bedauerliche Abrissfälle, die stellvertretend für diese Entwicklung stehen, wurden ausgewählt und stehen wieder zur öffentlichen Abstimmung.

„Dieses Jahr haben wir mehrere alte Wirtshäuser auf der Liste, die leider abgerissen wurden. Ein Jammer! Dabei sind historische Gasthäuser weit mehr als alte Gebäude. Sie prägen das Ortsbild und waren über Generationen hinweg soziale Mittelpunkte. Mit ihrem Verlust verschwindet nicht nur ein vertrauter Anblick, sondern oft auch ein Stück gelebter Gemeinschaft“, sagt Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Landesvereins.

Vom 29. Dezember 2025 bis einschließlich 11. Januar 2026 können Bürgerinnen und Bürger auf der Webseite des Landesvereins www.heimat-bayern.de/abriss-des-jahres-2025/ über den bedauernswertesten „Abriss des Jahres 2025“ abstimmen. Ziel der Aktion ist es, Aufmerksamkeit zu schaffen für Gebäude, die das Ortsbild geprägt haben, Identität stifteten und dennoch verloren gegangen sind – oft trotz historischer, städtebaulicher oder denkmalpflegerischer Bedeutung.

Der Landesverein für Heimatpflege beobachtet seit Jahren mit Sorge, dass historische Bausubstanz in Städten und Gemeinden zunehmend dem Neubau weicht. „Unsere historische Baukultur ist kein Luxus, sondern ein zentraler Bestandteil unserer Identität“, betont Dr. Olaf Heinrich, der Vorsitzende des Landesvereins. „Sie erzählt von der Geschichte unserer Orte, von Handwerk, Alltag und Gemeinschaft. Wenn wir diese Gebäude verlieren, verlieren wir mehr als Steine – wir verlieren mit jedem Haus ein Stück Heimat.“

Besonders problematisch ist aus Sicht des Landesvereins, dass selbst denkmalgeschützte Gebäude immer wieder abgerissen werden, etwa unter Verweis auf wirtschaftliche Unzumutbarkeit, angebliche Einsturzgefahr oder, um den Verkehr schneller und flüssiger durch unsere Orte zu leiten. Nicht denkmalgeschützte, aber durchaus ortsbildprägende Bauten sind rechtlich oft völlig schutzlos. Der „Abriss des Jahres“ soll diese Lücke sichtbar machen und eine öffentliche Debatte anstoßen.

Neben dem kulturellen Verlust weist der Landesverein auch auf die ökologischen Folgen hin: Der Abriss von Bestandsgebäuden und der anschließende Neubau verursachen enorme Mengen an Abfall und CO₂. Der Erhalt und die Weiterentwicklung bestehender Bausubstanz sind daher nicht nur eine Frage der Denkmalpflege, sondern auch des Klima- und Ressourcenschutzes.

Mit der Aktion knüpft der Landesverein an die große Resonanz der vergangenen Jahre an. Zahlreiche Zuschriften, Medienberichte und Rückmeldungen aus der Bevölkerung zeigen, dass das Thema viele Menschen bewegt. Die Wahl zum „Abriss des Jahres 2025“ versteht sich dabei nicht als bloße Kritik, sondern als Appell, genauer hinzusehen und den Wert des Bestehenden neu und wieder zu entdecken.

 

Weitere Informationen:

 

Bilder zum Download:

> Acht Seligkeiten Füssen. Bildautorin: Riccarda Gschwend

> Alter Wirt Aising Abbruch. Bildautorin: Claudia Schütz

> Alter Wirt Aising. Bildautorin: Claudia Schütz

> Alter Wirt Aising. Bildautor: Stadtarchiv Rosenheim

> Lechnerhaus Prien Abriss. Bildautor: Herbert Münch

> Lechnerhaus Prien. Bildautor: Anton Hötzelsperger

> Winkelhaid. Bildautor: Robert Giersch

> Wohnhaus Bayreuth Abriss. Bildautor: Sven Lutz

 

Ansprechpartner:

Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer
rudolf.neumaier@heimat-bayern.de
089 286629-13
und
Dr. Daniela Sandner
daniela.sandner@heimat-bayern.de
089 286629-24

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