Verleihung am 12. November 2025 in der Bayerischen Staatskanzlei in München
Die Wanderausstellung Land.schafft.Klang des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege ist heute in der Bayerischen Staatskanzlei mit dem Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung ausgezeichnet worden. Die Jury würdigt das Projekt als beispielhaften Beitrag dazu, Natur, Kultur und Wissenschaft in Bayern miteinander zu verbinden. Vorgeschlagen wurde Land.schafft.Klang von dem Filmemacher Dieter Wieland, der sich seit Jahrzehnten für den Erhalt der bayerischen Kulturlandschaft engagiert.
Die Ausstellung des Landesvereins macht auf eindrucksvolle Weise hörbar, wie reich die Klanglandschaften der Wiesen und Weiden einst waren – und wie sehr sich diese Vielfalt verändert hat. Land.schafft.Klang lädt dazu ein, Bayerns Kulturlandschaften mit den Ohren zu entdecken. In immersiven Klanginstallationen und präzisen Field Recordings werden Almwiesen, Streuobstwiesen und andere Wiesentypen sinnlich erfahrbar. Begleitet von wissenschaftlichen Erkenntnissen der Ökoakustik zeigt die Ausstellung, wie eng Biodiversität und landwirtschaftliche Nutzung verflochten sind – und wie empfindlich das ökologische Gleichgewicht auf Eingriffe reagiert.
Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung würdigte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker den Landesverein für den innovativen Ansatz, mit der Ausstellung Land.schafft.Klang Biodiversität über das Hören erfahrbar zu machen:
„Die interaktive Wanderausstellung Land.schafft.Klang des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege ermöglicht eine sinnliche Reise durch die akustische Vielfalt von Wiesen und Weiden in Bayern. Der oft unterschätzte Hörsinn schafft einen emotionalen Zugang zur Natur und fördert das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge in unserem Ökosystem. Die Ausstellung soll zudem Akteure aus Wissenschaft, Landwirtschaft, Bildung und Öffentlichkeit miteinander vernetzen sowie auf den Rückgang der Artenvielfalt aufmerksam machen“, so Finanzminister Albert Füracker in seiner Laudatio.
Das Projektteam vereint Fachwissen aus Wissenschaft, Gestaltung, Musik und Feldforschung. In fast vier Jahren gemeinsamer Konzeptarbeit hat es die Wanderausstellung entwickelt und zusammen mit dem Landesverein für Heimatpflege realisiert: Lioba Degenfelder (Idee und Kuration), Evi Keglmaier (musikalische Auseinandersetzung), Charles Kenwright (Field Recording und Fotografie), Laura Kuen (Kuration), Alfred Küng (Gestaltung und Projektleitung), Katharina Kuhlmann (Gestaltung), Michaela Metz (Projektbetreuung, Tourplanung und Presse). „Ich danke diesem Team für seine großartige Arbeit und der Rosner & Seidl Stiftung, die uns mit ihrer finanziellen Unterstützung das Umsetzen unserer innovativen Idee ermöglicht hat“, sagt Dr. Olaf Heinrich, der Vorsitzende des Landesvereins für Heimatpflege.
„Jetzt, wo die Ausstellung in der Welt ist und sogar geehrt wird, ist es immer wieder überwältigend zu sehen, wie sie auf ihrer Museumsreise die Menschen inspiriert – wie sie es schafft, forschungsbasiert auf die Dringlichkeit des Artenverlusts in bayerischen Landschaften hinzuweisen und zugleich mit ihrer musikalischen und gestalterischen Umsetzung zu berühren. Die Idee zu Land.schafft.Klang hat uns als interdisziplinäres Team zusammengebracht. Die Ausstellung war in dieser Form nur durch die gemeinschaftliche Entwicklung und mithilfe der Trägerschaft des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege realisierbar. Das ist vielleicht die zentrale Botschaft: Vielfalt stützt, stärkt und befähigt – und ist deshalb unverzichtbar“, sagt Laura Kuen, Kuratorin des Projekts.
Seit 2024 ist Land.schafft.Klang auf Tour durch Bayern und wurde zuletzt im Museum Mensch und Natur in München gezeigt. Die Wanderausstellung wird bis über das Jahr 2027 hinaus in zahlreichen Museen und Einrichtungen im ganzen Freistaat zu erleben sein – unter anderem im Museum KulturLand Ries und im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum in Regen.
Mit Projekten wie Land.schafft.Klang setzt sich der Bayerische Landesverein für Heimatpflege dafür ein, die bayerischen Kulturlandschaften als Lebensräume und kulturelles Erbe gleichermaßen zu bewahren – und Wege zu finden, wie Naturerleben, Forschung und Gestaltung sich gegenseitig inspirieren können.
Neben Land.schafft.Klang wurde der Architekt Prof. Florian Nagler mit dem Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung geehrt. Nagler gehört dem Vorstand des Landesvereins an und gilt als Vorreiter auf dem Gebiet des „Einfachen Bauens“. Getreu seinem Leitsatz „Innovation durch Reduktion“ steht die Verwendung natürlicher Baumaterialien zur Reduzierung grauer Emissionen im Mittelpunkt seiner Arbeit. Mit seiner Architekturauffassung begeistert er als Inhaber des Lehrstuhls für Entwerfen und Konstruieren an der Technischen Universität München Studierende und Fachwelt gleichermaßen und leistet einen herausragenden Beitrag für das gegenwärtige und zukünftige Bauen. Seine Bauwerke prägen durch ihren ökologischen und ästhetischen Charakter seit über 25 Jahren die Kulturlandschaft Bayerns. Im Vorstand des Landesvereins setzt sich Florian Nagler auch dort für eine qualitätsvolle, landschafts- und ortsbildgerechte Baukultur ein und stärkt die Verbindung zwischen Baukultur, Nachhaltigkeit und Heimatpflege.
Zur Webseite der Ausstellung (mit Tourplan):
Zur Landesstiftung:
https://www.landesstiftung.bayern.de/
Zum Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat:
Bilder der Veranstaltung stehen unter https://www.stmfh.bayern.de/aktuelles/pressegalerie/ zum Download bereit.
Ansprechpartner:
Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer
und
Michaela Metz, Projektkoordination Land.schafft.Klang
Tel. 0174 795 79 70








