Erstmals in seiner rund 120-jährigen Geschichte hielt der Bayerische Landesverein für Heimatpflege e.V. eine Mitgliederversammlung nicht in München, sondern in Regensburg ab. Die Versammlung fand am 13. August 2021 im Thon-Dittmer-Palais statt.
Der Begrüßung unseres Vorsitzenden Dr. Olaf Heinrich folgte ein Grußwort des oberpfälzischen Bezirkstagspräsidenten Franz Löffler.
Im Mittelpunkt der Versammlung stand die Verabschiedung des ehemaligen Vorsitzenden Johann Böhm, der die Geschicke des Landesvereins seit 1999 gelenkt hatte. Johann Böhm, Präsident des Bayerischen Landtags a.D., gab den Vorsitz bereits im Juli 2020 an seinen Nachfolger, Dr. Olaf Heinrich, Bezirkstagspräsident von Niederbayern, ab. Wegen der Pandemie konnte er seither nicht öffentlich verabschiedet werden. Dies wurde nun nachgeholt, die Laudatio hielt der stellvertretende Vorsitzende Prof. Dr. Günter Dippold, Bezirksheimatpfleger von Oberfranken. Johann Böhm wurde anschließend nach einem einstimmigen Votum der Mitglieder zum Ehrenvorsitzenden ernannt und erhielt die Medaille für besondere Verdienste um die Heimatpflege. Die Referenten und Mitarbeiter der Abteilung Volksmusik im Landesverein sangen ihm ein Ständchen. Überreicht wurde außerdem ein Abschiedsgeschenk: der Besuch eines Konzerts in der Hamburger Elbphilharmonie.
Darüber hinaus nahmen die Mitglieder Jahresberichte entgegen und verabschiedeten Satzungsänderungen. Berichte aus den Arbeitskreisen veranschaulichten die Fragestellungen, mit denen sich der Landesverein in seiner täglichen Arbeit befasst. Dem Antrag eines Mitglieds wurde entsprochen, indem eine offizielle Stellungnahme für eine Flächenbegrenzung von industriellen Großgewächshäusern formuliert wurde.
Geehrt wurde neben dem neuen Ehrenvorsitzenden Johann Böhm auch Prof. Dr. Johann Wittmann, Präsident des Verwaltungsgerichtshofs a.D., für seine langjährige Tätigkeit im Beirat des Landesvereins seit 1997. Daneben stellte sich der neue Geschäftsführer des Landesvereins, Dr. Rudolf Neumaier, den anwesenden Mitgliedern vor. Ein besonderes Anliegen, das wurde deutlich, ist ihm, den Landesverein als eine maßgebende Fachinstanz in Politik und Gesellschaft zu stärken und den Verein in der öffentlichen Wahrnehmung noch mehr ins Bewusstsein zu rücken – auch bei jüngeren Menschen.
„Heimatpflege heißt: die regionale, kleinräumige und alltägliche Kultur sowie das lebenswerte Umfeld erhalten und weiterentwickeln – für alle erlebbar und allen zugänglich. Die Mitglieder des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege treten für eine kulturfreundliche Gesellschaft ein. Je mehr Menschen mittun, umso besser werden wir bei Staat, Kommunen, Behörden und in der Gesellschaft gehört“, sagte auch der Vorsitzende Dr. Olaf Heinrich.