Ein Heilmittel für die Demokratie

Landesverein für Heimatpflege spricht mit Experten der Bayerischen Verfassung

Eine Aufnahme der Veranstaltung ist jetzt verfügbar (siehe unten auf dieser Seite)!

Der Rückhalt für unsere demokratischen Grundwerte nimmt ab, es braucht handfeste Lösungen. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege hat daher in einer Podiumsdiskussion mit Experten darüber diskutiert, wie die Bayerische Verfassung und das Grundgesetz als Grundlagen politischer Bildung populär gemacht werden können. Fazit: Alle Beteiligten waren sich einig, dass es höchste Zeit ist, bei den Menschen in Bayern für Verfassungspatriotismus zu werben, nicht nur bei den jungen.

Das Podium war mit dem Präsidenten des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes Dr. Hans-Joachim Heßler, mit Prof. Dr. Ursula Münch, der Direktorin der Politischen Akademie Tutzing, mit der Gaimershaimer Gymnasialdirektorin Christine Schmid-Mägele und mit dem Vorsitzenden des Landesvereins Dr. Olaf Heinrich hochkarätig besetzt.

Der Landesverein hatte im September vergangenen Jahres einen „Morgenimpuls für Gemeinsinn“ in den Schulen vorgeschlagen. An der Stelle, an der früher zu Unterrichtsbeginn ein Morgengebet gesprochen wurde, könnten Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern über die Bayerische Verfassung oder das Grundgesetz reden. Die Idee fand als wöchentliche „Verfassungsviertelstunde“ Eingang in den Koalitionsvertrag der neuen Staatsregierung. „So viel hatten wir ehrlicherweise gar nicht erwartet“, sagte eingangs Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Landesvereins, der die Diskussion moderierte.

Allein, dass mehr junge Menschen die Verfassung kennen lernen, wäre laut Ursula Münch Gold wert. Damit kann auch das Zugehörigkeitsgefühl zu Bayern und der Bundesrepublik gestärkt werden. „Das Besondere ist ja, dass Verfassungspatriotismus nichts Ausgrenzendes ist. Es ist etwas Integrierendes. Das ist etwas, das allen die in Bayern leben in die Pflicht nimmt aber auch gleichzeitig Rechte gibt“, sagte sie.

Wie die Verfassungsviertelstunde konkret aussehen soll, beschäftigt gerade das Kultusministerium. Dr. Hans-Joachim Heßler hofft, „dass man auf die Kreativität der Lehrerinnen und Lehrer setzt. Ich würde mir vorstellen, dass man mit den Schülerinnen und Schülern aktuelle Thematiken mit der Verfassung verknüpft“. Das betonte auch Dr. Olaf Heinrich: „Für mich wäre ganz entscheidend, dass man in der Erarbeitung der Grundlagen ganz intensiv mit jungen Leuten und deren Vertretern spricht.“ Die Jugendringe hätten ihm schon gemeldet, dass sie die Idee als große Chance sehen.

Lehrerverbände hatten Bedenken zur Umsetzung der sogenannten Verfassungsviertelstunde angemeldet. „Ich muss sagen, als ich die Info gehört habe, habe ich im ersten Moment schon gedacht ‚Was sollen wir denn noch alles machen?‘ Ich würde als Schulleiterin sagen: Wir haben auch eine Chance damit“, sagte Christine Schmid-Mägele, Direktorin des Gymnasiums Gaimersheim, bei der Podiumsdiskussion im Saal des Akademischen Gesangvereins in München. Dass eine intensivere Auseinandersetzung mit den Grundprinzipien unseres Staates nötig ist, betonten alle Beteiligten der Diskussion. „Sich damit zu beschäftigen ist das Zentrale, was man mit einer Verfassung tun sollte“, sagte Prof. Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung in Tutzing.

Die Diskussion und anschließende Fragen aus dem Publikum können als Podcast (z.B. auch unter Apple Podcasts) unter dem Titel „Heimat.Denken“ und weiter unten auf dieser Seite nachträglich angehört werden.

Am 3. Juni 2024 veranstaltet der Landesverein in Bamberg eine weitere Veranstaltung zu Verfassungsviertelstunde. Wenn Sie auf dem Laufenden gehalten werden wollen, abonnieren Sie den neuen Newsletter des Landesvereins!

 

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