Aktionszeitraum: 27. Dezember 2024 bis 9. Januar 2025.
Hier geht es zur Abstimmung: https://www.heimat-bayern.de/abriss-des-jahres-2024/
Kirchen, historische Gasthöfe, Wohn- und Handwerkerhäuser: Auch in diesem Jahr hat der Bayerische Landesverein für Heimatpflege wieder traurige Beispiele verlorener Baukultur gesammelt. Dieses Mal stehen erstmals die Kühltürme eines stillgelegten Atomkraftwerks zur Auswahl.
Von 27. Dezember 2024 bis einschließlich 9. Januar 2025 kann die Öffentlichkeit auf der Webseite des Landesvereins unter https://www.heimat-bayern.de/abriss-des-jahres-2024/ über den bedauernswertesten „Abriss des Jahres“ abstimmen. Zwölf besonders markante Fälle, die stellvertretend für den Verlust historischer Bausubstanz stehen, wurden für die diesjährige Abstimmung ausgewählt.
Der Wettbewerb soll Bewusstsein schaffen für die zunehmende Vernichtung denkmalgeschützter und historischer Gebäude in Bayern.
Der Landesverein für Heimatpflege verzeichnet seit Jahren mit großer Sorge, dass der Erhalt ortsbildprägender Baukultur in Bayern zunehmend ins Hintertreffen gerät. „Unsere Baukultur macht Bayern unverwechselbar“, betont Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Vereins. „Dennoch beobachten wir, dass viele erhaltenswerte, sogar denkmalgeschützte, Gebäude jahrzehntelang vernachlässigt werden und letztlich dem Verfall und Abriss preisgegeben sind.“
Der Abriss von Bestandsbauten bedeutet nicht nur den Verlust von Identität stiftenden Zeitzeugen, sondern auch eine massive Ressourcenverschwendung. Denn nach einem Abriss wird in aller Regel neu gebaut. Aktuelle Zahlen verdeutlichen den Handlungsbedarf: Rund 40 Prozent des CO2-Ausstoßes in Deutschland sind auf die Baubranche zurückzuführen, während pro Kopf mehr als 2,5 Tonnen Bau- und Abbruchabfall entstehen.
„Anstatt bestehende Gebäude abzureißen, müssen wir den Bestand als Ressource begreifen und weiterentwickeln. Das spart Energie, schont Materialien und bewahrt ein Stück Heimat“, sagt der Vorsitzende des Vereins, Dr. Olaf Heinrich.
Bereits in den vergangenen zwei Jahren sorgte die Wahl zum „Abriss des Jahres“ für große Aufmerksamkeit. Traurige Gewinner waren die Radrennbahn in Nürnberg (2022) und ein Fachwerkhaus in Bayreuth-Rödensdorf (2023).
Denkmalgeschützte Gebäude sind eigentlich gesetzlich vor Abriss geschützt. In der Realität aber bemerkt der Landesverein schon seit langem, dass dieser Schutz immer wieder durch die Argumente der wirtschaftlichen Unzumutbarkeit oder der akuten Einsturzgefahr ausgehebelt wird. Ist ein Gebäude zwar historisch und städtebaulich bedeutsam, aber nicht denkmalgeschützt, steht einem Abriss rechtlich gesehen gar nichts entgegen.
Zwischen 2011 und 2021 gaben die zuständigen Behörden allein in Bayern mehr als 800 gelistete Denkmäler zum Abriss frei. Ein alarmierender Trend, der nicht nur das historische Erbe zerstört, sondern auch wertvolle Ressourcen verschwendet.
Bild: Erik Endres
Weitere Informationen:
• Abstimmung: 27.12.2024 bis 09.01.2025 auf https://www.heimat-bayern.de/abriss-des-jahres-2024/
• Verlosung unter den Teilnehmenden:
CDs/Hörspiele: Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater: „Kasperl und der Purzelprinz“ und
Bücher von „Das Burggütl. Ein Haus erzählt“ von Dr. Birgit Angerer und Stefania Peter
Ihre Ansprechpartner:
Kontakt:
Dr. Rudolf Neumaier,
rudolf.neumaier@heimat-bayern.de,
Tel. 089/286629-13